Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden. Hinter der Theke stand ein Engel. Hastik fragte er Ihn "was verkaufen Sie, mein Herr?" Der Engel antwortete freundlich "alles, was Sie wollen". Der junge Mann begann aufzuzählen "dann hätte ich gerne das Ende aller Kriege, Arbeit für die Arbeitslosen, mehr Liebe in der Welt und, und....." da fiel ihm der Engel ins Wort "entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch verstanden. Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen."
"Geistlichen Texte"
Thema Polarisierung
Was bedeutet Polarisierung im zwischenmenschlichen Bereich?
Wie macht sich die Dynamik von Polarisierung in einer Verbindung bemerkbar und was kann das auslösen?
Polarisierung ist im zwischenmenschlichen Bereich auch eine Herausforderung, denn es spaltet Beziehungen durch verfestigte Meinungen und Standpunkte. Das kann emotionale toxische Reaktionen von Angst und Wut hervorrufen. Wenn die eine Seite sich sicher fühlt, fühlt sich die andere Seite verletzt….
Seit Jahren beobachte ich diese Dynamik in der Umwelt/Gesellschaft und was es bei Menschen bewirkt.
Da gab es das Thema – geimpft oder ungeimpft, dann Krieg – Ost oder West, für die Regierung oder gegen die Regierung usw….
Und im zwischenmenschlichen Bereich – ist jemand Freund oder Feind, ist jemand heterosexuell oder queer, geliebt oder gehasst usw….
Dieses Spalten verletzt…bis tief in die Systeme hinein und gestaltet somit keine Lösungen Ressourcen.
Was ist jetzt eine Lösung zur Polarisierung?
Aus meiner Sicht wäre es freies Öffnen und Toleranz zu praktizieren, auch bei sich selbst!
Diese Haltung kann Systeme einladen, anzunehmen…und durch dieses Verschmelzen kann alles neu und einzigartig entstehen, in Vielseitigkeit…und damit in Harmonie und Gleichgewicht.
Nichts wird so unterbrochen, verletzt oder geht verloren…
Es kann sich Wachstum in seinem Reichtum und seiner Fülle. in seiner Liebe und seinem Sinn in Frieden gestalten …das Leben in seiner Gesundheit durch Ausgleich!
Alles Liebe …und bis demnächst aus der Praxis
Thema kognitive Dissonanz
Kognitive Dissonanz – was ist das?
Laut psychologischem Lehrbuch ist das ein als unangenehm empfundener Gefühlszustand, der entsteht, wenn ein Mensch unvereinbare Gedanken oder Wahrnehmungen hat. Diese Gedanken/Wahrnehmungen werden oft durch Bewertungen eingegrenzt. Es entstehen, meistens unbewusst, Vergleiche, die wiederum große Spannungen erzeugen können und so ein innerer Widerspruch wächst.
Dieser erzeugte Widerspruch in einem Menschen, kann zu Einschränkungen in seinem Handeln führen. Es ist so kaum möglich, Lösungen und Ressourcen zu gestalten und es könnte sich ein Gefühl vom „Steckenbleiben“ bzw. im „Kreisdrehen“ zeigen.
Hinter den Widersprüchen stehen sehr oft Emotionen aus der Vergangenheit, die sich über die Bewertung (welche wiederum zum Vergleich führen) entlasten und ordnen wollen. Diese inneren Spannungen, die durch diese verdrängten Emotionen entstehen, können das eigene System stark in Anspruch nehmen und belasten.
Was ist jetzt eine Lösung, wenn so ein innerer Widerspruch im Menschen vorhanden ist?
Hier wäre ein Schritt zur Entschleunigung eine Möglichkeit, um sich selbst und anderen besser zu zuhören.
Über die Kommunikation im Austausch zeigt sich ein eventuell vorhandener Widerspruch, im Satzbau, oft durch das Wort „aber“! Es implizieren sich so meistens zwei Informationen, die jeweils mit unterschiedlichen Gefühlen untermauert sind.
Darauf zu achten wäre, den Satzbau im kommunikativen Austausch einfach zu halten, damit das jeweils dazugehörige übermittelte Gefühl klar bleibt (verbal - nonverbal).
Kognitive Dissonanz ist für mich selbst (in meinem eigenen Prozess) ebenfalls eine Konfrontation und Herausforderung.
Zugleich sehe ich das auch als gesellschaftliches Phänomen (in Bezug zu Polarisierung) widergespiegelt.
Ich bin dankbar für meine Arbeit, für die Erfahrungen und Erkenntnisse, die sich für mich so eröffnen – dankbar für den Prozess, der sich schlussendlich Leben nennt…
Alles Liebe…und bis demnächst aus der Praxis
Thema Selbstwirksamkeit
Was ist Selbstwirksamkeit und wozu dient das?
Wie nimmt ein Mensch die eigene Selbstwirksamkeit wahr?
Wenn Menschen durch starke Reize aus der Umwelt im Außen verbunden bleiben, entsteht eine Dynamik zur Wirksamkeit nach außen.
Das ist die Gegenbewegung zu dem Selbst im eigenen Inneren.
Es kann so ein Ungleichgewicht entstehen, da Erfahrungen und Erkenntnisse in Prozessen nur aus einer Bewegung kommen. Ein Perspektivwechsel ist kaum möglich, da dieses erlernte Modell in dieser Dynamik abgegrenzt ist.
Um zur Selbstwirksamkeit zu kommen, braucht es dazu die Bewegung von außen nach innen. Das erlernte Modell mit der begrenzten Dynamik zu öffnen, braucht die Bewegung bzw. Motivation zu lernen, sich selbst mit offenen W- Fragen zu konfrontieren und auch die Antwort daraus zu gestalten und zu kreieren!
In diesem Moment, wo Frage und Antwort durch sich selbst nebeneinanderstehen, kann sich ein Kohärenzgefühl entwickeln, indem die Selbstwirksamkeit Platznehmen kann und sich damit in die Realität überträgt.
Beide Bewegungen, nach innen und außen, sind Diener der Selbstwirksamkeit. Das Gleichgewicht beider Bewegungen gestaltet die Selbstwirksamkeit, auch immer wieder neu und anders!
Selbstwirksamkeit ist der Boden für Gesundheit!
Alles Liebe….und bis demnächst aus der Praxis
Thema Grenzen/Abgrenzung
Was ist der Unterschied zwischen Grenzen in der Realität und Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich?
In der Realität sind die Grenzen klar wahrnehmbar, denn niemand kann durch eine Wand gehen… Und wie sind jetzt Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich wahrnehmbar?
In diesem Bereich ist die Wahrnahme, in Verbindung mit der Umwelt und Anderen, sehr diffizil und oft fließend. In der Praxis nehme ich meistens einen sehr offenen Blick wahr, wenn ich danach frage, wo das Ich im Jetzt anfängt und wo es aufhört. In der Entwicklung erleben Kinder diese Grenzen bzw. Abgrenzung, zur Umwelt und Anderen, durch Erwachsene und das integriert sich somit fest im Verhalten. Als Erwachsener darf der Mensch selbst für seine Grenzen bzw. Abgrenzung zur Umwelt und Anderen sorgen.
Der erste Schritt dazu ist, zu zuhören! Um zu hören, wenn das Gegenüber kommunikativ die Grenze übertritt. Hier empfehle ich, die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit auf die Personalpronomen im Satz zu richten. In einem gesprochenem Du steckt auch oft etwas vom projizierten Ich des Gegenübers (das trifft es auch, wenn jemand über oder von jemandem spricht) …
Wenn das bewusst ist, besteht die Möglichkeit, dass der Mensch sich mehr auf den ausgetauschten Sachinhalt konzentrieren kann. Es entsteht somit keine emotionale Verbindung und der Mensch schafft sich seinen eigenen Raum im Ich, für freie Entscheidungen und eine freie Gestaltung.
Grenzen/Abgrenzungen sind wichtig, denn sie schützen und schließen Systeme. Damit sind sie ein weiterer Aspekt der Gesundheit und Fürsorge…
Alles Liebe…. und bis demnächst aus der Praxis
Thema Spiritualität
In letzter Zeit werde ich in der Praxis oft auf das Thema Spiritualität angesprochen. Die dazu meistgestellte Frage betrifft die Bewusstseinserweiterung.
Was ist Spiritualität überhaupt?
Hierzu gibt es keine konkreten Analysen, denn Spiritualität ist vielseitig, vielschichtig und vor allem individuell…
Deshalb bleibt mir hiermit, nur meine eigene Sicht und Erfahrung zu teilen.
Zunächst einmal ist es für mich ein Teil des Menschen, wie z.B. auch die Ernährung, Sexualität, Musik, Kunst, Literatur, Religion…Spiritualität kann mit allem verbunden sein und so entsteht die Möglichkeit das es sich in die Realität überträgt.
Das Ich des Menschen ist die Summe von vielen Teilen aus seiner Entwicklung und seinem Wachstum. Der Teil Spiritualität kann eine Bereicherung mit vielen Lösungen und Ressourcen beinhalten und kann einen Perspektivwechsel erzeugen. Nur möchte ich auch gleichzeitig zu Aufmerksamkeit und Achtsamkeit rufen, denn ein Teil von etwas, sollte nicht das große Ganze führen!
Spiritualität ist mit Bewusstseinserweiterung verbunden und das ist von Bewusstseinsverschiebung abzugrenzen!
Bewusstseinserweiterung ist aus meiner Sicht ein Prozess …ein Wachstumsprozess aus den Erfahrungen, Erkenntnissen, Herausforderungen, Umstellungen und Veränderungen, die ein Mensch erlebt. Für mich selbst, ist es ein bewusst werden meiner vollständigen Identifikation meines Ichs in der Gegenwart und den dazugehörigen Verbindungen zur Vergangenheit und der Klarheit zur Zukunft.
Im Prinzip passiert es jeden Tag und es ist stets vorhanden, denn es ist im eigenen Inneren.
Alles ist, zu allen Teilen, immer da!
Jeder Mensch darf für sich entscheiden, was führt, belastet oder dient…unbewusst oder bewusst.
Bewusstsein = Bewusstseinserweiterung
Alles Liebe…und bis demnächst aus der Praxis
Thema Freiheit- sich frei fühlen
Was ist Freiheit überhaupt? Wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Wie nimmt ein Mensch Freiheit für sich wahr und gibt es einen Unterschied zwischen Freiheit, frei sein und frei fühlen?
In meiner Praxis bin ich sehr mit dem „Freifühlen“ konfrontiert. Menschen erleben Enge, Einschränkungen, Rückzug; gedrückt sein usw….und das ist genau die entgegengesetzte Bewegung vom Freifühlen.
Eine Bewegung von dem, was bei jemand ist, wird vom Menschen meistens deutlich wahrgenommen. Dadurch kann es passieren, durch die ständige Konzentration auf nur eine Bewegung, dass der Mensch die andere Bewegung vergisst und verlernt. Durch sich selbst darüber bewusstwerden, was jetzt gerade für ein Gefühl in der Gegenwart ist, kann eine Entscheidung zu einer Bewegung getroffen werden und nichts geht verloren, da beides so gesehen werden kann.
Freiheit ist aus meiner Sicht ein Ziel, dass durch Prozess entsteht und wächst. Der Beginn dazu liegt im Kleinem bei sich selbst. Ein Mensch, der sich in seinem Inneren frei fühlt, kann Freiheit nach außen tragen. Wenn jemand auf das große Ziel Freiheit wartet, geht er dadurch in die entgegengesetzte Bewegung, denn die große Freiheit von außen drückt dann in die Enge…
Das sich Freifühlen ist das Kind der großen Freiheit und dieses sorgt für inneren Frieden, Ruhe und Gelassenheit und ist somit ein weiterer Aspekt der Gesundheit.
Alles Liebe …und bis demnächst aus der Praxis
Thema Bedürfnisse
Sich zu den eigenen Bedürfnissen zu drehen, ist durchaus schwierig…
Im seelischen Bereich ist das oft von Verdrängung geprägt.
Bedürfnisse erleben vorwiegend Verdrängung, weil es dafür einen gestalteten Raum bei sich selbst bedarf.
Wie erlebt oder nimmt ein Mensch im Alltag seine eigenen Bedürfnisse wahr?
Und wie vermittelt jemand seine Bedürfnisse, ohne sein Gegenüber damit zu überfordern?
Aus meinem Blickwinkel heraus, ist darauf zu achten, dass z.B. in der Kommunikation der Bedürfnisse, in einer Ich Botschaft vermittelt wird. So bleiben Grenzen erhalten.
Hinter Bedürfnisse stehen meist unerlöste Emotionen aus der Vergangenheit, dass versucht, sich in der Gegenwart zu befrieden. Die größte Herausforderung im Umgang damit ist, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen und einen Weg zu finden, diese zum Ausdruck zu bringen.
Aus eigener Erfahrung möchte ich sehr gern Mut dazu machen, dass zum Ausdruck zu schaffen. Es besteht so die Möglichkeit, im Umgang mit Bedürfnissen, dass es ein entlastendes und befreiendes Gefühl bewirken kann. Das Mitteilen und zum Ausdruck bringen kann lösend sein und damit innere Ruhe und Frieden erschaffen. Es könnte eine innere Kraft freisetzen, die das eigene Selbst hebt.
Bedürfnisse gehören zum Menschen und seiner Natur und wenn Menschen lernen, diese ganz eigenen Anteile wahrzunehmen, kann diese freigesetzte Kraft ein Diener zur Selbstverwirklichung, Selbstdarstellung und für Selbstvertrauen werden…
Alles Liebe…und bis demnächst aus der Praxis
Thema Bindung/ Verbindung
Bindung bzw. Verbindung ist eines des Menschen früheste Erfahrung…und das ist mit der Mutter.
Das Gehirn wird somit auf Bindung/Verbindung geprägt und das bildet eine wesentliche Grundlage zum Leben. Alles Leben ist auf Bindung und Verbindung angewiesen. Diese Dynamik bildet die Struktur zur Beziehung. Sie entwickelt die Fähigkeit des Menschen, sich auf ein Gegenüber in einer länger dauernden Wechselbeziehung einzulassen. Der Gewinn daraus, denke ich, ist voneinander zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.
Und wie gehen Menschen mit Bindung/Verbindung um und wie wird das wahr genommen?
Bindung/Verbindung verdient Achtsamkeit und Wertschätzung, denn diese Dynamik ist Bestandteil der Gesundheit. Diese zarten, filigranen Gestalten verdienen keinen Bruch oder Abriss!, sondern einen Prozess zum Lösen und Lassen. Im Prozess bleiben diese filigranen Gestalten erhalten und es besteht die Möglichkeit, wieder daran anzuknüpfen. Die Vernetzung hat so den Raum, sich anders weiterzuentwickeln.
Unsere Gesellschaft ist, durch ihre Schnelllebigkeit, Ängste und Kontrollverluste, auf Abbrechen, Abspalten und Abschneiden ausgerichtet. Diesen Umgang mit Bindung/ Verbindung halte ich für fatal. Ihre letztendliche Konsequenz wird Einsamkeit sein!
Bindung/Verbindung ist Leben in seiner Gänze und Fülle, ist Wachstum und Entwicklung und ist Gestalter und Erbauer….
Ich bitte um Achtsamkeit und Sorgfalt im Umgang damit, denn das spiegelt uns als Zivilisation, Gesellschaft und schlussendlich auch als Menschen wieder…
Alles Liebe….und bis demnächst aus der Praxis
Thema Ja- Haltung
Ja zu den Dingen oder dem Anderen zu sagen, ist leicht gedacht…
Nur Ja zusagen, zu den Dingen oder dem Anderen, die schwer sind, die Schmerzen bringen, die Angst machen, usw… erfordern große Überwindung.
Durch den Aufbau einer Ja- Haltung, nimmt das der Überwindung den Druck und den Stress. Dadurch ist im Denken ein Perspektivwechsel möglich, der zu Lösungen und Ressourcen in den jeweiligen Lebenslagen führen kann.
„Ja“ ist ein kleines Wort, doch dahinter steht eine große Kraft, eine Kraft, die es möglich machen kann, in schwierigen Lebenssituationen eine Veränderung zu bewirken.
Durch eine bewusste Ja-Haltung kann jemand sich den Herausforderungen oder Veränderungen stellen und annehmen und die eigene Entwicklung und das Wachstum voranbringen. Das Ja ermöglicht einen Raum zu öffnen, für Geduld, Wertschätzung und Akzeptanz zu dem, was ist.
Ein Ja zu allem, was bei jemanden ist, ist somit letztendlich auch immer ein Ja zu sich selbst…
Alles Liebe,
und bis demnächst aus der Praxis….
Thema- Zuwendung
Zuwendung sagt sich so einfach dahin…
Es ist eine grundsätzliche und wesentliche Dynamik für Entwicklung, Wachstum und Gesundheit. Das Leben, von der Pflanze bis zum Menschen, braucht diese Bewegung der Zuwendung!
Nur die bestehenden Systeme können das nicht mehr gewährleisten…wie z.B. Ämter, das Gesundheitswesen und die dazugehörigen Kassen, Versicherungen, oft auch im Job und etc…
Was passiert, wenn die Zuwendung verloren geht?
In meiner Arbeit, in der Praxis, bin ich mit diesen Folgen konfrontiert. Wenn Zuwendung verloren geht, entsteht das Gefühl von Einsamkeit und Einsamkeit wiederum macht große Angst und traurig. Diese Gefühle sind hohe Reize für das Gehirn und können damit das körperliche System belasten. Nicht selten entwickeln sich daraus Symptome.
Was kann jemand tun, damit diese wertvolle Dynamik erhalten bleibt bzw. weitergetragen wird? Es geht nicht primär um Gesten von Bitte und Danke, jemanden zu umarmen oder zu entschuldigen und zu verzeihen usw.….
Mein Sohn z.B., wünscht jeder Kassier; in, wenn er einkaufen geht, einen schönen Tag. Das habe ich ihm nicht beigebracht. Das passiert aus ihm heraus. Für mich ist das Zuwendung im Kleinen…
Um zu ernten, braucht es den Samen und die Dynamik der Zuwendung! Wenn von 100 Samen einer Frucht trägt, hat es sich gelohnt…
Alles Liebe und bis demnächst aus der Praxis